Neuerscheinung: Mäuselmacher oder die Imagination des Bösen. Von Rainer Beck
3. Januar 2012
Ein Hexenprozess 1715-1723. München: C. H. Beck 2011.
Zitation
Von 1715 bis 1723 fand in der Bischofsstadt Freising einer der letzten deutschen Hexenprozesse statt. Bettelnde Kinder waren in den Verdacht geraten, Mäuse gezaubert zu haben. Wie ihre Vernehmung und eine langwierige Untersuchung ergaben, sollen sie Gott abgeschworen und sich dem Bösen verschrieben haben. Die meisten von ihnen wurden exekutiert. In ihrem Ringen ums Überleben berichten die Vernommenen von seltsamen dämonischen Erlebnissen und Taten. Wie in einem Vexierspiel vermengen ihre Geständnisse Realität und Imagination zu einer irritierenden Wirklichkeit. Doch dieser undurchsichtige Entwurf lässt sich entwirren und in seiner Doppelbödigkeit zeigen. Was Hexerei war oder bedeutete, erscheint somit in einem veränderten Licht, sobald man die Geständnisse angeblicher Hexen oder Hexer einer sorgfältigen Analyse unterzieht. (Verlag)
Rainer Beck hat ohne Zweifel einer Kulturgeschichte ersten Ranges geschrieben, eine, die vor allen Dingen auch der Perspektive der Kinder einen großen Platz einräumt. (Carla Baum, taz, 29. November 2011)
PD Dr. Rainer Beck vertritt die Ergänzungsprofessur Frühe Neuzeit am Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Universität Konstanz. Der Exzellenzcluster hat das Erscheinen des Buches finanziell gefördert.